Saturday, July 29, 2023

Ist Sancta Grammatica eine Künstlerin?

  

Wortstellung als Ausdrucksmittel 

(Rolf-Peter Wille, 2004, für "gedichte.com")

 

“Gar oft kein gebahnter Weg, man fuhr bald hüben bald drüben, begegnete und kreuzte sich.  Heidegebüsch und Gesträuche, Wurzelstumpfen, Sand, Moor und Binsen, eins so unbequem und unerfreulich wie das andere.” 

Schlechte Grammatik:  Nicht einmal ein Prädikat enthält der zweite Satz.  Wer war der Stümper der’s schrieb?  Antwort:  Johann Wolfgang von Goethe.  Ein Stümper?  Mitnichten.  Deutlich können wir doch die Postkutschen sehen, wie sie da so kreuz und quer durch’s Gelände wackeln. 

Lesen wir ein weiteres Beispiel aus der “Kampagne in Frankreich”, und zwar vom 23. August 1792:  

“Mein Diener hatte kaum das Notwendigste ausgepackt, als er, sich in der Stadt umzusehen Urlaub erbat; spät kam er wieder, und des anderen Morgens trieb eine gleiche Unruhe ihn aus dem Hause. Mir war dies seltsame Benehmen unerklärlich, bis das Rätsel sich löste: Die schönen Französinnen hatten ihn nicht ohne Anteil gelassen…” (Zitat aus Süskind, W.E.: “Vom ABC zum Sprachkunstwerk. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1965) 

Unmittelbar nimmt Goethes Sprache gefangen.  Vor unseren Augen zeichnet er das Bild seines unruhigen Dieners, und wir lachen auf, erleichtert, wenn uns die “schönen Französinnen” als die Ursache seiner Unrast vorgezeigt werden.  Welche künstlerischen Mittel benutzt Goethe hier?  Schauen wir uns die Hauptworte an:  Diener, Stadt, Urlaub, Haus, Benehmen.  Nun, recht biedere Gesellen sind’s, alle aus Deutschen Landen, und nichts Bildhaftes oder Originelles strahlt von ihnen aus.  Eigene Metaphern hat er sich hier nicht ausgedacht, der Goethe.  “Es trieb ihn aus dem Haus”, “das Rätsel löste sich”, “sie hatten ihn nicht ohne Anteilnahme gelassen”:  dies sind Klischees.  “Ohne Anteilnahme gelassen” mag uns exotisch klingen aber wohl auch nur, weil es veraltet ist.  Oder haben hier die “schönen Französinnen” bereits ihren Glanz auf die “Anteilnahme” geworfen? 

Nein, die Worte und Metaphern sind’s nicht.  Das Bewundernswerte jedoch ist, daß es Goethe hier einzig mit dem Mittel der Wortstellung gelungen ist, die unruhige Stimmung des Bildes zu malen. 

Ich werde nun ein kleines Experiment machen - sorry Goethe - und die Sätze seines Paragrahen in konventionelle Schemata zwingen:  

“Mein Diener hatte kaum das Notwendigste ausgepackt, als er sich Urlaub erbat, um sich in der Stadt umzusehen.  Er kam spät wieder, und des anderen Morgens trieb ihn eine gleiche Unruhe aus dem Hause.  Dies seltsame Benehmen war mir unerklärlich, bis sich das Rätsel löste:  Die schönen Französinnen hatten ihn nicht ohne Anteilnahme gelassen…” 

So, jetzt klingt es doch bereits wie ein braver Report!  Wenn wir nun beide Beispiele lesen, zunächst “Fälschung” dann Original, so werden wir fühlen, daß im Original nur der letzte Satz mit den (unsoliden?) “Französinnen” einem soliden Deutschen Satzbau entspricht.  Die operativen Eingriffe, die Goethe in den anderen Sätzen vorgenommen hat erscheinen sehr subtil, aber verblüffend ist ihr Effekt (…und so allmählich merke ich nun auch, wie der Satzbau in meinem eigenen Essay sich vom Goetheschen hat anstecken lassen). 

“Kaum hatte der Diener das Notwendigste ausgepackt” als Goethe, um Unruhe in diesen “als”-Satz zu bringen, ihn recht mutwillig unter dem Vorwand eines Stadtbesuches unterbricht.  Dies verletzt sowohl die gute Sitte - ein anständiger Diener rennt nicht gleich in die Stadt (Trier, übrigens, am 23. August 1791) - als auch die “gute” Grammatik.   Es erregt den Leser.  Eine etwas hektische, konfuse Stimmung.  Dann kam Goethes Diener nicht etwa nur spät wieder sondern “spät kam er wieder”.  Einen recht starken Akzent setzt Goethe hier auf das Adverb “spät”, indem er es an den Anfang, den Kopf des Satzes setzt;  und dann, “des anderen Morgens”, treibt “die gleiche Unruhe” das Pronomen “ihn” vom Zeitwort “trieb” hinweg und treibt es somit fast schon “aus dem Hause”.  

Hier nun reißt Goethe uns gewaltsam aus der Welt seines Dieners.  Er selbst ist es, Johann Wolfgang Freiherr von Goethe, der sich nun als “Mir” in den Salon und gegen dieses seltsame Benehmen seines Dieners stellt.  Hier, in dem fast schon brutalen Aufeinanderprallen des Herren auf seinen Diener, erhöht Goethe die Spannung, die er dann auf so galant ironisierende Weise mit den “schönen Französinnen” wieder löst - ein Trugschluß würde man sagen, in der Musik. 

Die raffinierte Manipulation der Wortstellung dient hier (fast schon wie der unruhige Diener) als rhetorisches Ausdrucksmittel und Goethe gelingt es so recht frisch und munter, uns, seine Leser, in sein Bild zu führen (verführen?), uns darin gefangen zu halten…, und dann sanft wieder hinauszuwerfen.  Nicht Mittel der Logik ist die Grammatik hier.  Kein braver Report.  Ihr rationales Gefüge läßt sich anstecken, infizieren und inspirieren von der Eingebung selbst und versucht nun, das Bild als rhythmische Bewegung mitzuzeichnen. 

Verlassen wir unseren geliebten Goethe.  

Noch unlogischer benimmt sich die Grammatik, wenn sie mit Metaphern in den Sätzen spielt.  Die Wortstellung verbiegt dann nicht nur den Ausdruck der Sprache sondern bestimmt sogar ihren Sinn.  Sagen wir zum Beispiel, “der Mensch ist ein Esel” und dann “der Esel ist ein Mensch”, so ist im ersten Falle der Mensch beleidigt, der Esel jedoch im zweiten geadelt.   Einwenden mögen wir, daß unsere Metapher ja eine Vereinfachung ist:  “Karl benimmt sich wie ein Esel”, meinten wir natürlich.  Meinten wir?  Quatsch!  “Karl ist ein Esel. Basta.”  Unsere rhetorische Absicht war die Beleidigung.  Durch ein “crescendo” können wir sie sogar noch steigern:  “Er ist ein Esel.  Ein rechter Esel. Ein kompletter Esel.”  Ja, stimmt.  “Eins und eins ist zwei.  Es ist völlig zwei.  Es ist komplett zwei.”  Das ist Unsinn, völliger Unsinn, kompletter Unsinn  (Ave Logica…, gratia plena, …benedicta tu in mulieribus…) 

Nun möchte ich einen Satz untersuchen, den ich hier im Sprechzimmer gefunden habe: 

“Grammatikvergewaltigung ist ein absolut lächerlicher Fehler.” (Zitat aus Macabre, D.: “Die Gebote des dichterischen Guten Stils.”) 

Metaphorisch ist der Satz und die rhetorische Absicht ist hier die Drohung (“Kinder:  Beachtet mir die Regeln der Grammatik!”).  Lesen wir den Satz aber etwas langsamer und stellen uns dabei eine Drohgebärde vor, so sehen wir, wie sich die Gebärde im gewaltigen Wort “Vergewaltigung” erschröcklich aufrichtet, dann jedoch, recht lächerlich, im abstrakten “Fehler” schlapp in sich zusammensinkt.  Die kernige, kräftig germanische “Gewalt” droht hier zwischen zwei wenig bildhaften Begriffen.  Es ist ja nicht die Heilige Jungfrau Maria, die hier (Gott verhüte) vergewaltigt wird.  Ein Sprachwissenschaftler möchte nun freilich Harakiri begehen, wenn man ihm eine Schändung der Sancta Grammatica in die Schuhe schöbe (oh jeh, ein schiefes Bild: …Schändung in die Schuhe schieben?  Klischee, Klischee, Du tust uns weh…).  Dem Pennäler jedoch, und an diesen richtet sich ja die Warnung ganz offensichtlich, wird die Grammatik sicherlich keine liebliche Heilige sein sondern nur eher so eine frigide Domina, und - nun, die hat’s doch wohl verdient - mag er heimlich sogar denken. 

Ich habe deswegen in einem Experiment versucht, das Kraftwort an’s Ende zu setzen und der Sancta Grammatica durch Steigerung (die rhetorische Figur nennt sich “gradatio” oder “climax”) einen Heiligenschein “überzustülpen”.  Hier ist so ungefähr das Ergebnis: 

“Ein verstümmelter Satz verletzt nicht nur die Regeln der Grammatik;  die Sprache ist es, unsere Sprache, die Sprache Goethes und Schillers ist es, die Ihr hier vergewaltigt.” 

Nun, mit meinem “Goethe und Schiller” bin ich vielleicht schon in’s eitel Pathetische vorgedrungen (zum Glück habe ich nicht “die Sprache unserer Dichter und Denker” gesagt…), aber man spürt hier, daß der Spannungsbogen genau umgekehrt schwingt.  Der Satz droht zunächst mit der bildhaften “Verstümmelung”, und dies erschreckt den Leser.  In einer “Modulation” gleitet die Metapher nun in eine harmlosere, kältere Beleuchtung: “verletzt die Regeln der Grammatik”.  Dies ist die Halbkadenz.  Aber jetzt geht’s los.  Die lahme Grammatik veredelt sich selbst und nennt sich nun Sprache, durch “unsere Sprache” wird sie persönlich, privat, unser Eigentum, und dann hebe ich sie frech in den Himmel Goethes und Schillers.  So, nun lohnt sich ja eine Vergewaltigung.  Und genau in diesem Moment spricht der Satz den Leser dann plötzlich direkt an: “die Ihr hier vergewaltigt.” 

Sehr angenehm ist dies Beispiel nicht und die Drohung als rhetorische Absicht mag uns abstossen.  Aber dies ist nicht das Thema meiner Untersuchung.  Ich wollte nur an einem Beispiel aufzeigen, wie sich die “dispositio”, die rhetorische Gestaltung, die Wortstellung, die Modulation der Metaphern selbst an der rhetorischen Absicht (Redeziel) entzündet.  Interessant ist auch, daß das resultierende metaphorische Bild kein statisches Bild ist sondern eher eine Szenerie, deren Beleuchtung sich ständig ändert.  Auch musikalisch entwickelt sich der Verlauf der Sprache hier. Die rhetorische Klimax (Eine Reihe von Ausdrücken wird in steigender Anordnung gebraucht, wie "veni, vidi, vici", oder "Sprache, unsere Sprache, Sprache Goethes und Schillers") hat einen starken Richtungswillen auf’s Ende, genau wie in der Musik die Kadenz am Ende einer Periode auf den Schlußakkord hinzielt.

 



 

Portmanteau-Wörter

  

(Rolf-Peter Wille)

 

“Darf man als Dichter ein Wort einfach erfinden?” Die Frage scheint mir naiv zu sein. Wenn sich die Pharmazeuten neue (und meist recht alberne) Begriffe für ihre Pillen ausdenken dürfen, dann dürfen wir Schriftsteller es doch allemal. 

Ich habe mir einmal überlegt, ob es möglich ist, verschiedene Gattungen von erfundenen Wörtern zu finden.  Hier eine vorläufige Liste:

 

1.     Quatschwörter 

2.     “Onomatopoëische” (klangliche) Vefremdungen:  In einem zeitgenössischen Gedicht las ich neulich das Wort “murmurmeln”.  Sehr ausdrucksstark! 

3.     Metaphorische Umkehrungen:  Wenn Heimito von Doderer z.B. in den “Merowingern” schreibt, daß bestimmte Gäste auf der Party “über- und untergriffig” wurden, kann man das sofort verstehen.  Entsprechend könnte man behaupten, daß je unterwürfiger der Diener dienerte, desto “überwürfiger” reagierte der Minister.  Auch das würde man sofort verstehen.  Dem Satirischen sind solche Erfindungen sicher willkommen (solange die Leser es nicht zu “satierisch” nehmen…) 

4.     Pseudo-Fremdwörter:  “Dit sap, vraiment, ist quite fatali.  The crocofeel so mali mali” (“fatali” = fatal, “mali” = schlecht)  

5.     Am interessantesten für Gedichte sind sicherlich die sogenannten “Portmanteau- Wörter” (zwei oder mehrere Bedeutungen sind - wie in einem Koffer - zusammengepackt):  Der Jesuit wirkte recht fromm und “geschleidig” (aus “geschmeidig” und “schleimig”).  Hier gibt es nun sicher Erfindungen, die so subtil sind, daß man ihre Herkunft nicht unmittelbar erkennen kann.  Sie müssen auch klanglich wirken.  Der “Vater der Portmanteau- Wörter” ist sicher Lewis Carroll (“Alice in Wonderland”).  Hier ist die erste Strophe vom “Jabberwocky” (1872): 

'Twas brillig, and the slithy toves
Did gyre and gimble in the wabe;
All mimsy were the borogoves,
And the mome raths outgrabe.’
 

Hier eine deutsche Übersetzung von Robert Scott (“Der Jammerwoch”) 

‘Es brillig war. Die schlichte Toven
Wirrten und wimmelten in Waben;
Und aller-mümsige Burggoven
Die mohmen Räth' ausgraben.’

 

Zwei erfundene Wörter aus diesem einen kurzen Gedicht (“chortle”, “galumph”) gehören inzwischen zum normalen englischen Wortschatz.  Alle Achtung!  

Die Wirkung solch erfundener Wörter hängt sehr davon ab, an welcher Stelle des Gedichts sie stehen.  Viele Portmaneau-Worte Carrolls wären in einem anderen Zusammenhang völlig unsinnig, aber sein Gedicht folgt im Versmass, Ton und Inhalt einem bestimmten “Balladen Archetyp” und deswegen können wir es (wenn uns derartige Balladen bekannt sind) instinktiv erfassen. 

 

 

 

 

"Singet leise, leise, leise..." Wiegenlied von Clemens Brentano

 

Die Inspiration hierzu kommt aus Wolfgang Kayser Kleine Deutsche Versschule (sehr empfehlenswert), wo das Gedicht ebenfalls, wenngleich etwas trockener, analysiert ist.

   

Singet leise, leise, leise…

 

Singet leise, leise, leise,
Singt ein flüsternd Wiegenlied;
Von dem Monde lernt die Weise,
Der so still am Himmel zieht.
 

Singt ein Lied so süß gelinde,
Wie die Quellen auf den Kieseln,
Wie die Bienen um die Linde
Summen, murmeln, flüstern, rieseln.

 

(“Wiegenlied” von Clemens Brentano, 1852)

 

Verführen möchte ich Dich, wenn ich darf, in die geheimnisvoll erotische Stimmung dieser Verse.  Flüstere leise, leise “süß gelinde” und spüre die angenehm magische Wirkung in Deinem Munde.  Lausche dem “Summen, murmeln, flüstern, rieseln”, diesem wundersamen Hell-Dunkel - dem “Chiaroscuro”, würde der Maler sagen. 

“Singet leise, leise, leise”, so beginnt das Wiegenlied, indem es sich in das Metrum der Vierfüßigkeit (Vierhebigkeit) hineinschaukelt.  Nun - Metrum ist ein kaltes Wort.  “Singet leise, leise, leise”:  Das ist eine magische Beschwörung, eine romantische Mantra, eine Evokation.  Noch einmal beginnt das Lied mit der Aufforderung “Singt”.  Das fehlende “e” (“singt” statt “singet”) jedoch macht die Aufforderung ein wenig bestimmter, der Vers zielt auf seine stärkste Betonung, das “Wie” in “Wiegenlied”, und hier hast Du die erste Kadenz. 

Fühlen wirst Du in dieser Strophe, dass auch der vierte Vers, ganz wie der zweite, seinen starken Akzent auf den vierten Versfuß(“Hi” von “Himmel”) setzt.  Und dies ist wiederum eine Kadenz und ein Abschluss der Strophe, die sich somit in zwei Segmente teilt.  Zwischen den beiden Kadenzen, zwischen dem “Wiegenlied” und dem “Himmel zieht” leuchtet der Mond mit seinem runden “o” auf dem zweiten Fuß des dritten Verses hervor.  Höre einmal, wie das “o” hier so nobel glänzt zwischen den vielen “i” und “ie” Lauten. 

Wieder nun, am Anfang der nächsten Strophe, die Aufforderung “Singt” und nun erst, beim dritten Male, haben wir den langen Atem, um die Strophe als eine einzige lange Melodie bis “rieseln” zu singen.  Der erste Vers nämlich zieht vom “gelinde” in sanftem Legato hinüber zum “Wie” des zweiten Verses, und sowohl der zweite Vers als auch der dritte schaukeln, wie eine Wiege, zwischen ihrem zweiten und vierten Fuß hin und her (“Quellen” - Kieseln”, “Bienen” - “Linde”), hin und her, hin und her - ein Gefühl der Trance - und die verrieselt nun in den Klängen der Nacht, in den Naturlauten, in dem Summen, dem Murmeln…, flüstern…, rieseln… 

Du bist der Evokation gefolgt, hast leise, leise gesungen, bis Du Dich selbst in der erotischen Natur aufgelöst hast.  Das “Summen, murmeln, flüstern, rieseln” ist die magische Antwort auf das “leise, leise, leise” des allerersten Verses.  Der Aufbau der Melodie folgt hier dem Muster einer sechzehntaktigen Periode in der Musik:  zwei Takte, und zwei Takte, und vier, und acht -  bei Brentano: ein Vers, und ein Vers, und zwei, und vier.  Es ließe sich so darstellen:

 

Singet leise, leise, leise,

Singt ein flüsternd Wiegenlied;

Von dem Monde lernt die Weise, der so still am Himmel zieht.

Singt ein Lied so süß gelinde,wie die Quellen auf den Kieseln, wie die Bienen um die Linde summen,  murmeln,   flüstern,      rieseln.

 

(Nicht die metrischen, sondern die rhythmischen Akzente habe ich hervorgehoben.  Abstellen sollst Du Dein Metronom, um ihnen zu lauschen, den Klängen der Nacht.)

 

 

 

             Cradlesong

 

Softly, softly, softly croon,

Croon a whispered lullaby,

Learn its cadence from the moon,

Slow in heaven drifting by ...

 

Lisp a little lilting fable:

Bees about the honeysuckle,

Silver springs upon the gravel

Mumble, murmur, whisper, trickle.

 

          translated by Herman Salinger




Saturday, April 22, 2023

"Silent Friend of Spans Uncounted" ("Stiller Freund der vielen Fernen"): English translation of Rainer Maria Rilke's Orpheus II 29

 


English translation by Rolf-Peter Wille of Rainer Maria Rilke's sonnet  II 29 ("Stiller Freund der vielen Fernen") from "Sonette an Orpheus" (1922)


Silent friend of spans uncounted, feel,
how your breath will yet increase the space.
In the timberwork of belfries, peal
through the darkness. What consumes your face,

grows to strength beyond the food thus offered.
Walk through wandring shape without confine.
What has been your deepest sorrow suffered?
Is your drinking bitter, turn to wine.

Be you in this night of boundless plenty
witchcraft at the crossroads of your senses,
be their magical encounter’s sense.

And, your shape forgotten by the earthly,
to the silent earth say: “I am flowing”.
To the fleeting water speak: “I am”.


                 translated by Rolf-Peter Wille (2023)




Wednesday, July 20, 2022

Chinese Translation of "Lenore" by Gottfried August Bürger


Gottfried August Bürger: Lenore (1773)

Chinese translation by Lina Yeh (葉綠娜) . Taipei, July 2022.
Chinesische Übersetzung von Bürgers Ballade Lenore


Frank Kirchbach (1896)

















Lenore
雷諾蕊


Lenore fuhr um’s Morgenroth
近黎明時雷諾蕊

Empor aus schweren Träumen:
從深沈的睡夢中驚醒:

„Bist untreu, Wilhelm oder todt?
“你變心了,威廉 還是 死了?

Wie lange willst du säumen?“ –
你還要拖多久?”

   Er war mit König Friedrich’s Macht
   他隨著菲德烈國王的大軍

   Gezogen in die Prager Schlacht,
   出征到布拉格戰爭,

   Und hatte nicht geschrieben,
   沒有寫信,

   Ob er gesund geblieben.
   不知他是否康健。



Der König und die Kaiserinn,
國王(普魯士國王菲德烈)和帝后(奧匈帝國 帝后Maria Theresia),

Des langen Haders müde,
疲於長久爭執,

Erweichten ihren harten Sinn,
堅硬的企圖軟化了,

Und macht  endlich Friede;
終於言和;

   Und jedes Heer, mit Sing und Sang,
   每個部隊,唱又叫,

   Mit Paukenschlag und Kling und Klang,
   跟著鼓聲咚鏘鏘

   Geschmückt mit grünen Reisern,
   以綠色枝枒綴飾

   Zog heim zu seinen Häusern.
   回到故鄉自己家園。



Und überall all überall,
到處 到處,

Auf Wegen und auf Stegen,
在道路和 小徑上,

Zog Alt und Jung dem Jubelschall
老少歡呼

Der Kommenden entgegen.
迎向來者。

   Gottlob! rief Kind und Gattinn laut,
   Willkommen! manche frohe Braut.
   感謝上帝! 歡迎! 妻小和快樂新娘們大聲叫著

   Ach! aber für Lenore’n 
   啊!可是對雷諾蕊

   War Gruß und Kuß verloren.
   問侯與親吻 全沒了。



Sie frug den Zug wohl auf und ab,
她前前後後詢問隊伍,

Und frug nach allen Namen;
詢問所有人( 他的)名字;

Doch keiner war, der Kundschaft gab,
然而沒有人,給予任何消息,

Von Allen, so da kamen.
所有人,從那裏來的。

   Als nun das Heer vorüber war,
   當部隊走過後,

   Zerraufte sie ihr Rabenhaar,
   撕扯她的烏黑頭髮,

   Und warf sich hin zur Erde,
   擲身倒地,

   Mit wüthiger Geberde.
   帶著憤怒的神情。



Die Mutter lief wohl hin zu ihr: –
母親跑向她,

(媽媽) :

„Ach, daß sich Gott erbarme!
“啊,神 憐憫!

Du trautes Kind, was ist mit dir?“ –
親愛的孩子,妳怎麼了?

Und schloß sie in die Arme.
把她抱在懷裡。

   (雷諾蕊):

   „O Mutter, Mutter! hin ist hin!
   啊  媽媽,媽媽!完了就是完了!

   Nun fahre Welt und Alles hin!
   世界全都完了!

   Bei Gott ist kein Erbarmen.
   神沒有慈悲。

   O weh, o weh mir Armen!“ –
   啊 哀哉,哀哉 可憐的我啊!-


 
(媽媽):

„Hilf Gott, hilf! Sieh uns gnädig an!
神!請幫助!保佑我們!

Kind, bet’ ein Vaterunser!
孩子,唸頌祈禱文!

Was Gott thut, das ist wohl gethan.
神的作為,都是良善的。

Gott, Gott erbarmt sich unser!“ –
神,神 憐憫我們!“

   (雷諾蕊):

   „O Mutter, Mutter! Eitler Wahn!
  啊 媽媽,媽媽!虛無的狂念!

   Gott hat an mir nicht wohl gethan!
   上帝對我不好!

   Was half, was half mein Beten?
   有什麼用,我的禱告有何用?

   Nun ist’s nicht mehr vonnöthen.“ –
   現在也沒必要了。“-


 
(媽媽):

„Hilf Gott, hilf! Wer den Vater kennt,
  上帝 保佑,保佑!認識天父的人,

Der weiß, er hilft den Kindern.
會曉得,祂幫助子民們。

Das hochgelobte Sakrament
崇高榮耀的聖餐

Wird deinen Jammer lindern.“ –
將慰藉你的悲痛。”-

   (雷諾蕊): 

   „O Mutter, Mutter! was mich brennt,
   啊 媽媽,媽媽!我所渴望的,

   Das lindert mir kein Sakrament!
   沒有任何聖餐能撫慰!

   Kein Sakrament mag Leben
   Den Todten wiedergeben.“
   沒有聖餐能讓死者重生。“



(媽媽):

„Hör’, Kind! wie, wenn der falsche Mann,
聽,孩子,當作偽的男人,

Im fernen Ungerlande,
在遙遠的匈牙利,

Sich seines Glaubens abgethan,
了結他的信仰,

Zum neuen Ehebande?
締結新婚約?

   Laß fahren, Kind, sein Herz dahin!
   放棄吧,孩子,讓他的心去吧!

   Er hat es nimmermehr Gewinn!
   他不會再得利的!

   Wann Seel’ und Leib sich trennen,
   當靈魂與身軀分離之時,

   Wird ihn sein Meineid brennen.“ –
   他的偽誓將刺痛炙燒”-



(雷諾蕊): 

„O Mutter, Mutter! Hin ist hin!
“啊 媽媽,媽媽!完了就是完了!

Verloren ist verloren!
沒了就是沒了!

Der Tod, der Tod ist mein Gewinn! Ich 
死,死是我所得。

O wär ich nie geboren!
啊  假如我從未出生!

   Lisch aus, mein Licht, auf ewig aus!
   熄掉,我的亮光,永遠熄滅!

   Stirb hin, stirb hin in Nacht und Graus!
   死去,在夜晚和恐怖中死去!

   Bei Gott ist kein Erbarmen.
   神是無悲憐的。

   O weh, o weh mir Armen!“ –
   啊 ,苦啊,苦 !可憐的我!-



(媽媽):

„Hilf Gott, hilf! Geh’ nicht in’s Gericht
Mit deinem armen Kinde!
保佑, 神,保佑!不要審判袮可憐的孩子!

Sie weiß nicht, was die Zunge spricht.
她不曉得,口舌說了什麼。

Behalt’ ihr nicht die Sünde!
不要留住她的罪過!

   Ach, Kind, vergiß dein irdisch Leid,
   啊!孩子,忘記妳塵世的憂傷,

   Und denk’ an Gott und Seligkeit!
   就記得上帝和幸福!

   So wird doch deiner Seelen
   Der Bräutigam nicht fehlen.“ –
   如此妳的靈魂將不缺郎君。



(雷諾蕊):

„O Mutter! was ist Seligkeit?
啊 媽媽!什麼是幸福?

O Mutter! Was ist Hölle?
啊 媽媽!什麼是地獄?

Bei ihm, bei ihm ist Seligkeit,
在他身旁,在他身旁是幸福

Und ohne Wilhelm Hölle! –
沒有威廉就是地獄!-

   Lisch aus, mein Licht, auf ewig aus!
   熄掉,我的亮光,永遠熄滅!

   Stirb hin, stirb hin in Nacht und Graus !
  死去,在夜晚和恐怖中死去!

   Ohn’ ihn mag ich auf Erden,
   沒有他我在這世上,

   Mag dort nicht selig werden.“ – –
   在彼方 都將不幸福。“—



So wüthete Verzweifelung
如此憤怒的絕望

Ihr in Gehirn und Adern.
在她的頭腦與血脈中。

Sie fuhr mit Gottes Vorsehung
Vermessen fort zu hadern;
她膽敢繼續與神意爭論

   Zerschlug den Busen, und zerrang
   Die Hand, bis Sonnenuntergang,
   捶破胸,扭斷手,直到太陽下山。

   Bis auf am Himmelsbogen
   Die goldnen Sterne zogen.
   直到亮金的星星升上穹蒼。



Und außen, horch! ging’s trap trap trap,
外面,聽!噠 噠 噠 響,

Als wie von Rosseshufen;
好似來自馬蹄;

Und klirrend stieg ein Ritter ab
ㄧ位騎士鏘鏘下馬,

An des Geländers Stufen;
靠在欄杆的階梯;

   Und horch! und horch! den Pfortenring
   聽!聽!門環

   Ganz lose, leise, klinglingling!
   完全鬆開,輕聲,鈴鈴鈴!

   Dann kamen durch die Pforte
   然後穿過門來

   Vornehmlich diese Worte:
   清晰的這些字眼:



(威廉:)

„Holla, Holla! Thu’ auf, mein Kind!
Holla, Holla! 開門,我的孩兒!

Schläfst, Liebchen, oder wachst du?
親愛的,妳在睡,還是醒著?

Wie bist noch gegen mich gesinnt?
妳仍然想我?

Und weinest oder lachst du?
妳在哭還是笑?

   (雷諾蕊:)

   „Ach, Wilhelm, du? .. So spät bei Nacht? ..
   啊!威廉,是你?⋯夜裏這麼晚?

   Geweinet hab’ ich und gewacht;
   我哭過而且醒著;

   Ach, großes Leid erlitten!
   啊,受了好多苦!

   Wo kommst du her geritten?“ –
   你從那裏騎馬來的?



(威廉):

 „Wir satteln nur um Mitternacht.
我們只在午夜上馬。

Weit ritt ich her von Böhmen.
我從遙遠的波西米亞騎來。

Ich habe spät mich aufgemacht,
我啟程晚了,

Und will dich mit mir nehmen.“ –
想帶妳跟著我“-

   (雷諾蕊):

   „Ach, Wilhelm, erst herein geschwind’!
   啊,威廉,先進來快點!

   Den Hagedorn durchsaust der Wind,
   風颯颯吹過荊棘,

   Herein, in meinen Armen,
   進來,到我臂中,

   Herzliebster, zu erwarmen!“ –
   我最心愛的,來取暖!-



(威廉):

Laß sausen durch den Hagedorn,
讓風颯颯吹過荊棘,

Laß sausen, Kind, laß sausen!
讓它吹,孩子,讓它吹吧!

Der Rappe scharrt; es klirrt der Sporn.
黑馬僦地,馬刺鏘鏘。

Ich darf allhier nicht hausen.
我不許在這兒駐留。

   Komm, schürze, spring’ und schwinge dich
   來,束裙,跳上馬跨躍

   Auf meinen Rappen hinter mich!
   坐上我的黑馬靠我背後!

   Muß heut noch hundert Meilen
   Mit dir in’s Brautbett eilen.“ –
    今天還需趕百里路跟妳進洞房。“-



(雷諾蕊):

„Ach! wolltest hundert Meilen noch
Mich heut in’s Brautbett tragen?
“啊!你今天還要載我百里路到洞房新床?

Und horch! es brummt die Glocke noch,
聽!鐘還嗡嗡重響,

Die elf schon angeschlagen.“ –
已經敲了十一下。“-

   (威廉):

   „Sieh hin, sieh her! der Mond scheint hell.
   看那,看這!明月高照!

   Wir und die Todten reiten schnell.
   我們和死者都騎很快。

   Ich bringe dich, zur Wette,
   我帶妳,賭一賭,

   Noch heut in’s Hochzeitbette.“
   還會在今天進到新婚床上。“



( 雷諾蕊):

„Sag’ an, wo ist dein Kämmerlein?
告訴我,你的房兒在哪?

Wo? wie dein Hochzeitbettchen?“ –
那裡?你的洞房床兒是什麼樣?-

(威廉):

„Weit, weit von hier! .. Still, kühl und klein! ..
遠,離這裏很遠!⋯安靜,清涼又窄小!⋯⋯

Sechs Bretter und zwei Brettchen!“ –
六片薄板和兩個小木片!“-

   (雷諾蕊):

   Hat’s Raum für mich?“ –
   為我有空位?”

   (威廉):
   „Für dich und mich! -
   “ 為你和我!“ -

   Komm, schürze, spring’ und schwinge dich!
   來,束裙,跳上來跨躍 !

   Die Hochzeitgäste hoffen;
   婚宴賓客期待;

   Die Kammer steht uns offen.“ –
   房室已備妥“-



Schön Liebchen schürzte, sprang und schwang
美麗的心上人束裙,跳起跨躍

Sich auf das Roß behende;
輕捷的跳上駿馬;

Wohl um den trauten Reiter schlang
Sie ihre Lilienhände;
她用百合玉手舒適的環擁著深愛的騎士;

   Und hurre hurre, hop hop hop!
   呼 呼 , Hop Hop Hop !

   Ging’s fort in sausendem Galopp,
   颯颯急馳往前進,

   Daß Roß und Reiter schnoben,
   駿馬與騎士喘息,

   Und Kies und Funken stoben.
   砂爍和火花飛濺。



Zur rechten und zur linken Hand,
在右和左手邊,

Vorbei vor ihren Blicken,
從他們目光前經過

Wie flogen Anger, Heid’ und Land!
有如飛翔的草原,荒野和陸地!

Wie donnerten die Brücken! –
橋樑如雷聲轟響 !-

  (威廉):

   Graut Liebchen auch? .. Der Mond scheint hell!
   心愛的也覺得恐怖?明月高照!

   Hurrah! die Todten reiten schnell!
   歡呼 !死者騎很快!

   Graut Liebchen auch vor Todten?“ –
   心愛的妳也畏懼死人嗎?

   (雷諾蕊):

   Ach nein! .. Doch laß die Todten!“ -
   啊不!⋯⋯還是讓死者.  安息吧!-



Was klang dort für Gesang und Klang?
那裏傳來什麼歌曲和聲響呢?

Was flatterten die Raben? ..
烏鴉為何鼓翅?

Horch Glockenklang! horch Todtensang
聽 鐘響!聽 死亡之歌 :

„Laßt uns den Leib begraben!“
讓我們埋葬死屍!“

   Und näher zog ein Leichenzug,
   送葬隊伍移近,

   Der Sarg und Todtenbahre trug.
   抬著靈柩與棺架。

   Das Lied war zu vergleichen
   歌聲可相較

  Dem Unkenruf in Teichen.
  池塘裏不祥的鳴聲。



(威廉):

„Nach Mitternacht begrabt den Leib,
午夜之後埋葬死屍,

Mit Klang und Sang und Klage,
跟著聲響歌聲和悲嘆,

Jetzt führ’ ich heim mein junges Weib.
現在我領著我的少婦回家。

Mit, mit zum Brautgelage!
來,跟著來去婚宴!

  Komm, Küster, hier! Komm mit dem Chor,
  來,教堂小厮,這裏!跟著歌唱隊來,

  Und gurgle mir das Brautlied vor!
  咯咯新娘之歌給我聽!

  Komm, Pfaff’, und sprich den Segen,
  來,教士,頌禱,

  Eh’ wir zu Bett uns legen!“ 
  在我們上床時!”



Still Klang und Sang. .. Die Bahre schwand. ..
聲響與歌唱靜止⋯靈柩消失⋯

Gehorsam seinem Rufen,
服從他的呼喚,

Kam’s, hurre hurre! nachgerannt,
來了,呼咧 呼咧 !追跑,

Hart hinter’s Rappen Hufen.
緊緊跟在黑馬的蹄後。

  Und immer weiter, hop hop hop!
  ㄧ直繼續,趕快 趕快 趕快!

  Ging’s fort in sausendem Galopp,
  颯颯急馳前進,

  Daß Roß und Reiter schnoben,
   駿馬與騎士喘息,

  Und Kies und Funken stoben.
  砂爍和火花飛濺。
 


Wie flogen rechts, wie flogen links
如飛向右,如飛向左

Gebirge, Bäum’ und Hecken!
山岳,樹木和 荊籬!

Wie flogen links, und rechts, und links
 如飛向右,如飛向左

Die Dörfer, Städt’ und Flecken! –
村莊,城市和 鄉鎮!-

  (威廉:)

  Graut Liebchen auch? .. Der Mond scheint hell!
  心愛的妳也畏懼死人嗎?明月高照!

  Hurrah! die Todten reiten schnell!
  歡呼 !死者騎很快!

  Graut Liebchen auch vor Todten?“ –
  親愛的妳也畏懼死人嗎?

  (雷諾蕊):

  „Ach! Laß sie ruhn, die Todten.“ –
  啊!—讓他們安息,死去的人!



Sieh da! sieh da! Am Hochgericht
看那裏!看那裏!在法場

Tanzt’ um des Rades Spindel,
圍繞著圓輪轉柱舞著,

Halb sichtbarlich bei Mondenlicht,
在月光下朦朧模糊,

Ein luftiges Gesindel. –
一個透明的混混-

  (威廉):

  „Sasa! Gesindel, hier! Komm hier!
  颯颯!混混,這裏!來這裏!

  Gesindel, komm und folge mir!
  混混,來!跟著我!

  Tanz’ uns den Hochzeitreigen,
  來為我們跳婚禮輪舞,

  Wann wir zu Bette steigen!“ –
  當我們攀上臥床時!” -



Und das Gesindel, husch husch husch!
混混,噓 噓 噓!

Kam hinten nachgeprasselt,
從後面劈拍緊跟,

Wie Wirbelwind am Haselbusch
如旋風於榛木叢林

Durch dürre Blätter rasselt.
穿過枯葉鎯鐺作響。

  Und weiter, weiter, hop hop hop!
  前進,前進,快 快 快!

  Ging’s fort in sausendem Galopp,
  颯颯急馳前進,

  Daß Roß und Reiter schnoben,
  駿馬與騎士喘息,

  Und Kies und Funken stoben.
  砂爍和火花飛濺。



Wie flog, was rund der Mond beschien,
好似飛翔,圓月高照,

Wie flog es in die Ferne!
好似飛至遠方!

Wie flogen oben über hin
好似飛過上面

Der Himmel und die Sterne! –
蒼穹和星星!-

  (威廉):

  „Graut Liebchen auch? .. Der Mond scheint hell!
  親愛的妳也覺得恐怖?明月高照!

  Hurrah! die Todten reiten schnell!
  歡呼 !死者騎很快!

  Graut Liebchen auch vor Todten!“ –
  親愛的妳也害怕死人!

  (雷諾蕊):

  „O weh! Laß ruhn die Todten!“ – –
  哀 !還是讓死者安息吧!



(威廉):

„Rapp’! Rapp’! Mich dünkt der Hahn schon ruft. ..
馬兒!馬兒!我感覺公雞似乎已經啼鳴—

Bald wird der Sand verrinnen ..
沙漏就快流盡⋯

Rapp’! Rapp’! Ich wittre Morgenluft ..
馬兒啊!馬兒!我嗅到晨間氣息⋯

Rapp’! Tummle dich von hinnen! –
馬兒!趕快離開這裏!-

  Vollbracht, vollbracht ist unser Lauf!
  成了,我們的航行完成了!

  Das Hochzeitbette thut sich auf.
  婚禮新床開啟。

  Die Todten reiten schnelle!
  死者騎很快!

  Wir sind, wir sind zur Stelle.“ – –
  我們,我們就位了。“  – –



Rasch auf ein eisern Gitternthor
        趕快到一個鐵欄門

Ging’s mit verhängtem Zügel.
抑住馬韁急馳

Mit schwanker Gert’ ein Schlag davor
    用搖晃的枝棒往前一擊

Zersprengte Schloß und Riegel.
鎖和門閂裂開,

  Die Flügel flogen klirrend auf,
  門扉鏩鏘飛開,

  Und über Gräber ging der Lauf.
  在墳墓上奔馳。

  Es blinkten Leichensteine
  墓碑閃爍

  Rund um im Mondenscheine.
  圍繞在月光下。 



Ha sieh! Ha sieh! im Augenblick,
哈 看!哈看啊!在瞬間,

Huhu, ein gräßlich Wunder!
呼 呼,一個恐怖的奇蹟!

Des Reiters Koller, Stück für Stück,
騎士的粗絨短上衣,一塊一塊,

Fiel ab, wie mürber Zunder.
剝下,如鬆軟的導火絨。

  Zum Schädel, ohne Zopf und Schopf,
  變成骷顱頭,沒辮子和顱頂

  Zum nackten Schädel ward sein Kopf;
  他的頭變成裸露的顱骨;

  Sein Körper zum Gerippe,
  他的身體變成骨架,

  Mit Stundenglas und Hippe.
  拿著沙時計和大鐮刀。



Hoch bäumte sich, wild schnob der Rapp’,
馬兒高舉前足立起,瘋狂粗吼;

Und sprühte Feuerfunken;
火花噴濺;

Und hui! war’s unter ihr hinab
倏乎!從牠底下往下

Verschwunden und versunken
消失沈陷

  Geheul! Geheul aus hoher Luft,
  咆哮!怒吼從高空,

  Gewinsel kam aus tiefer Gruft.
  呻吟來自深淵,

  Lenore’ns Herz, mit Beben,
  雷諾蕊的心,震盪,

  Rang zwischen Tod und Leben.
  在死與生之間掙扎。

 

Nun tanzten wohl bei Mondenglanz,
此時在月光下舞著,

Rund um herum im Kreise,
圍著圈圈,

Die Geister einen Kettentanz,
鬼魂跳著旋轉圈舞,

Und heulten diese Weise:
並如此號叫:

      (鬼魂):

  „Geduld! Geduld! Wenn’s Herz auch bricht!
  ”忍耐!忍耐!就算心碎了!

  Mit Gott im Himmel hadre nicht!
  也不要對上天之神憤怒!

  Des Leibes bist du ledig;
  你只是個身軀;

  Gott sey der Seele gnädig!“
  靈魂願上帝保祐!”